Einmal im Jahr schlägt ihre große Stunde. Dann versammelt sich die Weltklasse-Elite der Skispringer an der Mühlenkopfschanze im hessischen Willingen zum FIS Skisprung Weltcup. Drei Tage lang fiebern rund 35.000 Zuschauer am Rand der größten Skisprungschanze der Welt mit den Athleten um den weitesten Flug. Nachdem nun der neue Sprungrichterturm in Betrieb genommen werden konnte, sind auch die Bedingungen für die Kampfrichter nach dem Umbau der Schanze wieder ausgezeichnet und erfüllen die Anforderungen der FIS (Fédération Internationale de Ski). Ihnen bietet sich ein gigantischer Ausblick auf das gesamte Schanzenareal. Anlauf, Aufsprung und Auslauf können perfekt eingesehen werden. Im Gegensatz zum alten Turm, der nicht mehr optimal zur neuen Schanze positioniert war, kann hier eine optimale Beurteilung der Teilnehmer gewährleistet werden. Den fünf Sprungrichtern und der Jury, die den Wettkampf leitet, stehen zudem bequeme und vor allem geheizte Einzelräume zur Verfügung.
Nicht zuletzt wegen der Form eines umgedrehten ‚L’ ist der Entwurf der Darmstädter Architekten Pahl + Weber-Pahl ein architektonischer Eye-
Catcher. Aber nicht nur wegen der ungewöhnlichen Form, sondern auch wegen des mit einer Neigung von 38° sehr steilen Hangs erforderte die Realisierung des auffälligen Entwurfs hohes technisches Können. Drei Streifenfundamente mit neun Erdankern, die 10 m tief in den Berg gebohrt wurden, waren nötig, um den 17 m hohen Bau zu sichern. Die 8 m große Auskragung ruht zudem auf zwei Stützen.
Wasserbeständige Konstruktion
Basis der Konstruktion ist ein Betonsockel, auf dem eine Stahlskelett-Konstruktion aufbaut. Die einzelnen Gefache der Konstruktion sollten in Trockenbauweise geschlossen werden. Dabei war ein Baustoff gefragt, der vor allem hohe Feuchtigkeitsbelastungen aushält. Da die Räumlichkeiten für die Austragung des Wettbewerbs einmal im Jahr von Temperaturen – die um den Gefrierpunkt liegen – auf etwa 22 Grad Celsius erwärmt werden, ist damit zu rechnen, dass Feuchtigkeit durch Kondensation in die Konstruktion eindringt. „Wir wollten hier,“ erklärt Bauingenieur Volkmar Hirsch, Sportwart des Ski-Clubs Willingen und als Technischer Delegierter (TD) der FIS absolut firm in Sachen Wettkampf-Anforderungen, die schwierige Baustoff-Suche, „ganz auf Nummer sicher gehen und haben ein Material gesucht, das wasserbeständig ist. Unser Eindruck ist, dass zementgebundene Leichtbetonplatten in dieser Situation die besten Voraussetzungen liefern.“
Die Wahl fiel schließlich auf Fermacell Powerpanel H2O. Die beidseitig mit einem alkaliresistenten Glasfasergewebe armierten Platten mit Sandwichstruktur sind diffusionsfähig (Wasserdampfdiffusionswiderstands-zahl von µ= 56), Schimmelpilz-resistent und vor allem widerstandsfähig gegen Wasser. Eine große Stabilität ermöglicht hoch belastbare Konstruktionen. Hinzu kommen gute Schalldämmwerte: So erreichen Wandkonstruktionen mit Powerpanel H2O bereits bei einlagiger Beplankung und entsprechender Hohlraumdämmung Rw Werte von 49 dB, bei zweilagiger Verarbeitung Rw 57 dB.
Die speziellen Materialeigenschaften von Fermacell Powerpanel H2O ermöglichen eine Verarbeitung der Wandplatten in sämtliche Wassereinwirkungsklassen (gemäß DIN 18534 ). Die Wandplatten sind für den Einbau in privaten Sanitärräumen oder Wellness-Bereichen (Klasse W1-I) ebenso geeignet wie für Konstruktionen in Saunen oder anderen öffentlichen und gewerblichen Nassräumen (Klasse W2-I) und halten auch chemischen Beanspruchungen in Großküchen (Klasse W3-I) stand.
Vor Ort wurden die Fermacell Powerpanel H2O Platten als Vorsatzschale auf einer Unterkonstruktion aus Profilen mit Feuchtraum-geeignetem Korrosionsschutz nach DIN EN 13964 (75 mm) und 60 mm Wärmedämmung der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 montiert. Zwischen der inneren Beplankung mit Leichtbetonplatten und der Wärmedämmung wurde außerdem eine Dampfsperre angeordnet.
Der äußere Wandaufbau erfolgte ebenfalls als Vorsatzschale auf einer Unterkonstruktion aus 100 mm CW-Profilen aus Aluminium und Holzwerkstoffplatten. Der Wandhohlraum wurde mit 80 mm Wärmedämmung WLG 035 gedämmt. Den Abschluss bildet eine hinterlüftete Fassadenbekleidung aus einer horizontalen Lärchenholzlattung (60 x 30 mm), die verdeckt auf einer Unterkonstruktion aus Holzlatten (36 x 48 mm) befestigt wurde.
Vor Ort wurden die Fermacell Powerpanel H2O Platten als Vorsatzschale auf einer Unterkonstruktion aus Profilen mit Feuchtraum-geeignetem Korrosionsschutz nach DIN EN 13964 (75 mm) und 60 mm Wärmedämmung der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 montiert. Zwischen der inneren Beplankung mit Leichtbetonplatten und der Wärmedämmung wurde außerdem eine Dampfsperre angeordnet.
Der äußere Wandaufbau erfolgte ebenfalls als Vorsatzschale auf einer Unterkonstruktion aus 100 mm CW-Profilen aus Aluminium und Holzwerkstoffplatten. Der Wandhohlraum wurde mit 80 mm Wärmedämmung WLG 035 gedämmt. Den Abschluss bildet eine hinterlüftete Fassadenbekleidung aus einer horizontalen Lärchenholzlattung (60 x 30 mm), die verdeckt auf einer Unterkonstruktion aus Holzlatten (36 x 48 mm) befestigt wurde.
Die Verarbeitung von Powerpanel H2O erfolgt wie bei herkömmlichen Gipsfaser-Platten. Die Mitarbeiter der Hengst Malerwerkstätten GmbH aus Bad Laasphe stellten die Zuschnitte mit einer Handkreissäge her.
Dabei ist ein Hartmetall-bestücktes Sägeblatt völlig ausreichend. Rundungen und Anpassungen wurden mit einer Stichsäge oder mit einem Hohlraumdosenbohrer umgesetzt.
Die Powerpanel H2O Platten werden mit Verbindungsmitteln, die ebenfalls den Anforderungen an den Korrosionsschutz entsprechen im Abstand von ≤ 250 mm auf der Unterkonstruktion montiert. Fermacell hat hier spezielle Schrauben mit einer entsprechenden Spezialbeschichtung entwickelt. Die geforderte Korrosionsbeständigkeit wurde in umfangreichen Tests im Salzsprühnebel bestätigt. Eine optimierte Gewindegeometrie sorgt zudem für das schnelle Eindringen ohne aufwändiges Vorbohren und garantiert sicheren Halt in der Unterkonstruktion.
Klebefugentechnik
Um eine hohe Fugen-Stabilität zwischen den Platten zu erreichen, wurde die Klebefugentechnik eingesetzt. Dabei wird Fermacell Fugenkleber in flacher Wulstform per Kartusche auf die staubfreien Plattenkanten aufgetragen und anschließend die Kante der nächsten Platte mit Druck dagegen gepresst. Für die Verarbeiter gilt es zu beachteten, dass beim Zusammendrücken der beiden Plattenkanten der Kleber die Fuge komplett füllt und herausquillt. Die Fugenbreite sollte 1 mm nicht überschreiten. Sobald der Kleber ausgehärtet ist, je nach Raumtemperatur dauert dies etwa 12 bis 36 Stunden, wird überschüssiges Material mit einem Spachtel oder einem breiten Stecheisen abgestoßen und der Fugenbereich abschließend nachgespachtelt.
Fazit:
Beim Neubau eines Sprungrichterturms im hessischen Skisport-Ort Willingen wurde zur Ausfachung der Stahlskelettkonstruktion, die in Trockenbauweise ausgeführt wurde, ein Plattenwerkstoff gesucht, der hohe Anforderungen an die Wasserbeständigkeit erfüllt. Da die Räumlichkeiten lediglich für Wettkämpfe beheizt werden, könnte das auftretende Kondenswasser an den kalten Wänden in die Konstruktion gelangen. Die Wahl fiel auf die zementgebundene Leichtbetonplatten Powerpanel H2O, die auf einer Unterkonstruktion aus Profilen mit Feuchtraum-geeignetem Korrosionsschutz nach DIN EN 13964 montiert wurden. Da die Verarbeitung wie bei herkömmlichen Gipsfaser-Platten erfolgt, konnten die Arbeiten schnell und einfach durchgeführt werden.